Als uns Hejo Theisgen von der Hildesheimer Labora Jugendwerkstatt im Jahr 2011 fragte, ob wir uns nicht an einem Hilfsprojekt für chancenlose afrikanische Jugendliche beteiligen wollen, wussten wir noch nicht, dass wir gemeinsam einen langen Atem für die Realisierung dieses Vorhabens brauchen würden.
Bis es dann zum Verladetermin kam, waren viele Aufgaben abzuarbeiten:
Die finanziellen Mittel für die Durchführung des Projektes mussten eingeworben und ein Antrag auf einen Transportkostenzuschuss musste bei der bundeseigenen GIZ gestellt werden – dieser wurde erfreulicherweise genehmigt.
Der bereits auf unserem Betriebsgelände stehende Container brauchte eine erneute Sicherheitsabnahme durch die Dekra, eine schadhafte Stelle an einer Ecksäule musste ausgebessert und Löcher im Dach verschweißt werden. Auch einer neuer Schutzanstrich war vonnöten. 33 Fahrräder, 10 Lastenräder und 30 Tretnähmaschinen, Werkzeuge und Werkstattzubehör sowie Ersatzteile wurden verladen.
Der in Hildesheim 1982 zum Priester geweihte Bischof Wüstenberg war seinerzeit zunächst illegal in das damals von einem Apartheidregime beherrschte Südafrika gegangen, hatte später dann eine Farm am Mount Carmel in der Provinz Aliwal geschenkt bekommen und sich zur Aufgabe gesetzt, chancenlosen Jugendlichen einer Perspektive zu geben. Ein Fahrradverleih, Lastentransporträder und Tretnähmaschinen sollen nun Hilfe zu Selbsthilfe ermöglichen.
Damit wird ein Kreis geschlossen, in dem Schulpflichterfüller bei Labora und Menschen in Arbeitsgelegenheiten bei Arbeit und Dritte Welt mit Südafrikanern verbunden sind. Mittel hierfür sind in diesem Fall gebrauchte Fahrräder, Werkzeuge und Nähmaschinen, die vor der Schrottpresse und der Mülldeponie bewahrt werden und dadurch ihren Wert wieder erlangen. Das Motto heißt: Recycle und Reuse. Das ist für alle Beteiligten zukunftsfähig.