Bericht aus Togo

Lieber Herr Brien, liebes Team von Arbeit und Dritte Welt e. V.,

Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken. „Wir“, das sind wir alle, die uns in das Togo-Projekt engagiert haben: Unsere Partner von ADICH in Togo, LHL in Deutschland und ich, Chantal Kloecker, als Koordinatorin des Togo-Projektes.
Ich war 2 Wochen lang in Atakpamé /Togo in Februar und war wirklich zufrieden, als die vielen Werkzeuge, die Sie uns geschickt haben in die Hauptstadt Lomé eintrafen. Auch wenn die Zöllner in Togo sehr gierig nach „Schmier“ Geld sind, ging alles gut!
Die Kiste wurde am Zoll geöffnet, da die Beamten sicher sein wollten, dass alle Werkzeuge schon benutzt waren. Dann wurde die Kiste in einen Taxi verfrachtet und von Lomé nach Atakapmé (160 km) transportiert.
Schließlich wurde die Kiste bei Alexis Yawou, Vorsitzenden von Adich, abgeliefert.
Zu dritt haben wir dann alle Werkzeuge ausgepackt, bewundert und wieder eingepackt.
Grégoire, der Schlosser, war besonders beeindruckt und eigentlich sprachlos: er hätte sich nie so viele tolle Werkzeuge träumen lassen!
Er hat mich gebeten, Ihnen seine Dankbarkeit auszudrücken.
Faustin und Grégoire halfen mir beim Kontrollieren, dass alles in Ordnung ist.
Alles wurde wieder sorgfältig eingepackt.
Am nächsten Tag habe ich Grégoire in seiner Werkstatt besucht: sie steht am Rande der Straße von Lomé nach Burkina Faso, am Süd-Eingang von Atakpamé.
Grégoire ist „soudeur“ (=Löter), er stellt mit seinen Lehrlingen Eisenwaren her, die stabil und praktisch sind. (mit den Kreuzen: das sind Formen, um aus Lehm Bauteile für Häuser herzustellen. An Stelle von Fenstern werden Öffnungen in den Wänden gemacht, die eine angenehme Lüftung ermöglichen). Grégoire stellt auch Holzkohleöfen, Rost und Holzkohlelöffel her.
Grégoire verfügt über wenige Werkzeuge:
Trotzdem können Grégoire und seine Lehrlingen verblüffende Ergebnisse erzielen! Zum Beispiel kann Grégoire innerhalb 4 Tage einen Pyrolysekocher von Herrn Fetzner sorgfältig und präzis nachbauen:
Dies ist ein Grund, warum wir denken, dass es sich lohnt, solchen Leuten zu helfen!
Nicht weit von Grégoire’s Atelier entfernt, steht die „Forge“ (Schmiede). Dort arbeiten junge Schlösser, die zwar geschickt sind, aber wenig Geld für Ihre Leistungen erhalten.
No comment!… Wer würde hier in Deutschland unter diesen Bedingungen arbeiten?? Ich habe vergessen zu erwähnen, dass die Außentemperatur 35° betrag (Es ist Trockenzeit in Togo in Februar!).
Ich habe vergessen zu erwähnen (und zu fotografieren!), dass ich neue Werkzeugen mitgebracht habe: eine Akku-Bohrmaschine, eine Akku- Schleifmaschine… Die gesamten Werkzeuge, ob gebraucht oder neu, werden die Arbeit von Grégoire und der Schlösser erleichtern, und für sie neue Perspektiven eröffnen. Unser Projekt setzt nämlich sehr auf Berufsbildung von jungen Leuten.
Bis Ende März 2015 werden in Atakpamé im Laufe eines Seminars 10 junge Männer in den Schlosserberuf eingeweiht. Adich rekrutiert im Moment 10 jungen Männer aus 10 Dörfern, die Geschicklichkeit und moralische Prinzipien vereinbaren. Grégoire wird sie ausbilden, sie werden Pyrolysekocher herstellen und im Rahmen unseres Elagnon Projektes verkaufen.
Im Juli werden wir mit 5 jungen Studenten und Herrn Fetzner (Spezialist für Pyrolysekocher) nach Atakpamé /Togo reisen, um dort unser Projekt durchzuführen.
Also, es geht weiter!…

Chantal Kloecker
Koordinatorin des Togo-Projektes bei www.L-H-l.org

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