Eine Zwischenbilanz
Fast zehn Jahre sind vergangen, seit der Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ gegründet worden ist und seine Hilfe aufgenommen hat. In voller Übereinstimmung mit den Bedingungen seiner Satzung hat der Verein zwar auch den Neubau eines Kindergartens in Iambi (bei Singida in Zentral-Tansania) und den Bau von Anlagen zum Sammeln von Regenwasser im Upendo-Heim in Singida unterstützt. Der ganz überwiegende Teil der Hilfe geht aber an das Heim für Straßenkinder in Kititimo, einem Vorort der Stadt Singida.
Dort haben die Kinder zwar eine feste Unterkunft, der Verein wird dort aber noch in diesem Jahr dringende Reparaturen durchführen. Im Januar dieses Jahres, also unmittelbar vor Beginn der kurzen Regenzeit wurde schon die vom Verein finanzierte Regenwassersammelanlage repariert und aus Sicherheitsgründen ein offener Schacht mit einer soliden Abdeckung versehen.
Die Betreuer der Kinder von Kititimo, d.h. die Hausmutter, die Köchin und der Nachtwächter erhalten vom Verein eine monatliche finanzielle Entschädigung. Dabei werden die Vorgaben zu tansanischen Mindestlöhnen für solche Aufgaben strikt eingehalten. Eine weitere Betreuungsperson, idealerweise ein männlicher Sozialarbeiter wäre wünschenswert. Der Verein prüft, wie jemand für einen Tag pro Woche gewonnen werden könnte.
Seit der Verein die Unterstützung des Kititimo Kinderzentrums begonnen hat, besuchen alle Kinder eine Schule. Erfreulich ist, dass bisher alle Abgänger der siebenklassigen Primarschule die Berechtigung erworben hatten, die Sekundarschule zu besuchen, die üblicherweise nach weiteren 4 Jahren abgeschlossen wird. Der Verein unterstützt auch den Besuch der Sekundarschule; er übernimmt die Schulgebühren und die Kosten für die obligatorischen Schuluniformen. Diese Erfolge zeigen, welcher volkswirtschaftliche Schaden entstehen würde, wenn die Begabungen von Kindern ungenutzt bleiben, weil sie keine Schulausbildung erhalten.
Die Schulausbildung allein reicht nicht aus, um den Kindern einen Start in ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu ermöglichen. Das lässt sich nur erreichen, wenn sie auch eine Berufsausbildung erhalten. Damit wird auch dem Risiko des Abgleitens in die Kriminalität oder in die Prostitution vorgebeugt.
Im Augenblick befinden sich sieben junge Männer in einer Berufsausbildung, drei als Klempner, zwei als Maurer, einer besucht eine Schule für öffentliche Verwaltung und eine junge Frau hat eine Schneiderlehre begonnen. In Tansania gibt es für die traditionellen Handwerkerberufe nichts, was mit dem dualen Ausbildungssystem hier in Deutschland vergleichbar wäre. Die Berufsausbildung findet vielmehr in meist staatlichen Ausbildungszentren statt. Für die Ausbildung werden Gebühren erhoben, die auch die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung in den Ausbildungszentren abdecken. Diese Gebühren trägt der Verein.
Da es in Tansania kaum abhängige Beschäftigung gibt, arbeiten Handwerker als selbstständige Einzelunternehmer. Der Verein möchte daher den Auszubildenden nach Abschluss ihrer Lehre eine Startausrüstung mit Werkzeugen zur Verfügung stellen. Danach wird er die Unterstützung für die jungen Leute einstellen und sie ins Leben entlassen. Der Verein hat dann alle gesteckten Ziele erreicht.
Im ersten Quartal dieses Jahres war ein Junge aus dem Kititimo Kinderzentrum krank geworden. Seine Sehfähigkeit hatte sich rapide verschlechtert. Es bestand der Verdacht auf einen Hirntumor oder eine Gehirnblutung. Der Verein hat die Kosten für eingehende Untersuchungen in einer Spezialklinik in Dar es Salaam übernommen. Glücklicherweise hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Bei dem Jungen wurde vielmehr eine optische Neuropathie diagnostiziert, die medikamentös behandelt wurde. Zusätzlich hat der Junge eine Brille erhalten. Er kann jetzt wieder voll am Schulunterricht teilnehmen. Die medizinische Versorgung der Kinder sicherzustellen, ist ebenfalls ein erklärtes Ziel des Vereins.
Der Verein hat seine Ziele im Auge behalten und dabei viel erreicht. Aber solange Straßenkinder in Kititimo untergebracht sind, wird seine Hilfe weiterhin gebraucht, so nötig wie bisher.
H. Masztalerz
Vorsitzender
03.09.2013
-
Archive
- November 2022
- Juni 2022
- Mai 2022
- Juni 2021
- April 2021
- März 2021
- Februar 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- Dezember 2019
- April 2019
- März 2018
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- März 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- Juli 2016
- Februar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Juli 2014
- Juni 2014
- März 2014
- Februar 2014
- Dezember 2013
- September 2013
- August 2013
- Juli 2013
- Mai 2013
- April 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- April 2012
- Februar 2012
- Dezember 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- März 2011
- Februar 2011
- Januar 2011
- Dezember 2010
- November 2010
- Oktober 2010
- September 2010
- August 2010
- Juli 2010
- Juni 2010
- Mai 2010
- April 2010
- März 2010
- Februar 2010
- Dezember 2009
- November 2009
- September 2009
- August 2009
- Juli 2009
- Juni 2009
- Mai 2009
- April 2009
- März 2009
- Februar 2009
- Januar 2009
- Dezember 2008
- November 2008
- Oktober 2008
- September 2008
- August 2008
- Juli 2008
- September 2007
- Januar 2007
- Oktober 2006
- April 2004
- August 2003
-
Meta