Projekt „Beschäftigung und Qualifizierung im Quartier“ (BIWAQ)

Am 13. Juni stellte die Stadt Hildesheim bei uns das BIWAQ Projekt der Presse vor. Viele unserer ehemaligen MitarbeiterInnen konnten in das Projekt übernommen werden und können seitdem über einen Zeitraum von drei Jahren in Ruhe arbeiten. Besser wäre natürlich unbefristet, aber man ist ja so schon froh.

Bemerkenswert ist, dass die Mittel für das Projekt nicht aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit stammen – was auch erstaunlich wäre, denn dort wird gekürzt.
Das untenstehende Bild zeigt Vertreter der Stadt, des Jobcenter, der Kooperationspartner und Kollegen von uns.

Der nachfolgende Text wurde von der Pressestelle der Stadt verfasst:

„Das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ unterstützt die Entwicklung benachteiligter Stadtteile. Dazu gehören Investitionen in die Sanierung von Gebäuden, das Wohnumfeld und die Infrastruktur. In Hildesheim sind Drispenstedt und das Fahrenheitgebiet seit 2001 bzw. 2003 in diese investive Förderung von Bund und Land aufgenommen worden und haben bis zum Abschluss 2009 sehr davon profitiert.

Um die Lebenssituation vor Ort umfassend zu verbessern und die Ursachen von Arbeitslosigkeit und Bildungsbenachteiligung anzugehen, bedarf es noch weiterer ergänzender Angebote für Teilhabe, Beschäftigung, Bildung und Qualifizierung. An dieser Stelle setzt das aus dem Europäischen Sozialfonds sowie aus Bundesmitteln finanzierte Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ an. Das Programm verknüpft städtebauliche Investitionen mit Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik. Im Mittelpunkt stehen auf die konkreten Bedürfnisse eines Quartiers zugeschnittene Projekte, die in Zusammenarbeit mit den bestehenden Strukturen vor Ort durchgeführt werden.

In der zweiten Förderrunde ist das Programm um das neue Handlungsfeld „Quartiersarbeit“ ergänzt worden. Ziel ist der Ausbau von quartiersbezogenen Beschäftigungsmaßnahmen im gemeinnützigen Bereich. Auf diese Weise soll die Kooperation von Stadtentwicklungs- und Arbeitsmarktpolitik gestärkt und das Engagement der Menschen für ihren Stadtteil erhöht werden. Gefördert werden quartiersbezogene, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse von bis zu drei Jahren.

Die Stadt Hildesheim hatte sich für die zweite Förderrunde mit einem Projekt zur Quartiersarbeit beworben und einen positiven Bescheid erhalten. Für das Projekt fließen bis Oktober 2014 insgesamt rund 990000 Euro an Fördermitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfonds nach Hildesheim. Insgesamt haben sich 600 Projekte in der zweiten Förderrunde beworben, 92 wurde eine Förderung bewilligt. Vom Projektträger ist ein Eigenanteil zu leisten, der aber nicht monetär, sondern insbesondere durch die Bereitstellung von zwei Anleiterstellen als Arbeitsgelegenheiten durch das Jobcenter sowie den Personalaufwand der Träger für die Anleitung der Quartiersarbeiterinnen und -arbeiter erbracht wird.

Das Hildesheimer Projekt sieht so aus, dass bei vier Trägern insgesamt 20 Quartiersarbeitsplätze eingerichtet worden sind. Diese Teilprojekte haben folgenden Inhalt:

a) zehn Plätze im gärtnerisch-handwerklichen Bereich, angesiedelt bei Arbeit und Dritte Welt e.V. Schwerpunkt der Arbeit ist die Aufarbeitung und Entwicklung eines sog. Stangenwaldes zur Größe von 4 ha in Drispenstedt. Dieser wild entstandene Wald soll zu einem Erholungswald für die Drispenstedter Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden. Zur Vorbereitung auf diese Aufgabe werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunächst mit Aufgaben der Grünflächenpflege in den Städtebaufördergebieten eingesetzt. Hierbei handelt es sich nicht um Pflichtaufgaben der Stadt. So werden z.B. Flächen, die sich in einem verwilderten bzw. vernachlässigten Zustand befinden, grundlegend überarbeitet und neu gestaltet.

b) Sechs Plätze im hauswirtschaftlichen Bereich, davon vier im Stadtteiltreff Drispenstedt und zwei im Kinder- und Jugendrestaurant KBert. Die Quartiersarbeiterinnen und Quartiersarbeiter werden bei der Organisation des Mittagstisches und der weiteren gastronomischen Angebote an die Zubereitung und Portionierung von Speisen sowie an die Mitarbeit im Service herangeführt.

c) Vier Plätze beim „Trägerkreis sozialer Mittagstisch Guter Hirt e.V.“ Die Quartiersarbeiterinnen und –arbeiter werden in den unterschiedlichen Aufgabenfeldern des „Guten Hirten“ eingesetzt, der Küche, dem Lager, der Spendenannahme und dem Flohmarkt.

Das Programm BIWAQ hat für die Soziale-Stadt-Gebiete somit einen doppelten Nutzen: Langzeitarbeitslose Menschen aus den Gebieten werden befristet in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis übernommen, qualifiziert und erhöhen damit ihre Chancen auf eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Dabei nehmen sie Aufgaben wahr, die den Quartieren zugute kommen, in denen sie leben. Das Erscheinungsbild, die Infrastruktur und das soziale Angebot in den Soziale Stadt- sowie den Städtebaufördergebieten werden auf diese Weise gestärkt.“

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